Netzfund

Spinn ich? Oder träum ich?

Kürzer werden die Tage und länger die Schatten - das ist bestimmt nicht von mir. Weil mir diese Form der Sentimentalität erstens zuwider und zweitens doch nicht ganz fremd ist. Mindestens zwei Seelen ach, wohnen da also.

Gefangen im eigenen Gedankennetz, lass ich das Hirn in Ruhe und traue inzwischen meinen Augen: Sie blinzeln mit der Sonne größenwahnsinnig um die Wette und finden in der Froschperspektive Grund genug zur Selbstüberschätzung. Nur für einen Moment, bis ich merke, dass ich nicht alleine bin: Käferverkehr, Schnirkelschneckengymnastik und vieldimensionale Blätter—Stängel- Ranken-Raumkunstwerke machen mich andächtig. Als Teil des Großen Ganzen fühle ich mich geborgen im Netzgeflecht und Jahreskreis. Unterirdisch zieht das Myzel seine Strippen, überirdisch flirrt das Licht. Und wenn ich noch weiter rauszoome, sehe ich dieselbe Ordnung am Himmel: Sterne wie Tautropfen, aufgehängt im Nichts. Der Wind spielt mit meinen Haaren und den Halmen ringsum.

Die Serie “Der Blick für’s Wiesentliche” startet mit einem vierteiligen Bild “Ein Blick ins Kornfeld”, daraus sieht man hier die Wilde Möhre, Kornblumen und Mohn. Alle vier Bildelemente bekommt man exklusiv vor der Weltöffentlichkeit im Newsletterabo zu sehen..

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