Eine Richtigstellung

Also gut, ich gestehe: ein bisschen habe ich sie verspottet im letzten Blogeintrag.

Die Rose.

Rankhilfendiva mit Duftallüren. Zartbesaitet, wetterlaunig, ein bisschen eitel vielleicht. Dabei kann ich mir ein Leben ohne Rosen überhaupt nicht vorstellen!

Völlig unbeeindruckt von meinem Mohnlobgesang blüht sie in unzähligen Farben und Wuchsformen und gibt dem Garten die Dimension mehr, wie sonst keine Blume.

In Demut und Dankbarkeit nähere ich mich und tunke die Nase in pfirsichduftendes Zartorange, in betörend pudrige Moschusnoten, in lieblich süße magenta und schneeweiße Centifolien. Lady Emma Hamilton, William Shakespeare, Constanze Mozart, Ghislaine de Féligonde, Reine Victoire um nur einige der Berühmtheiten zu nennen, die sich im Juni in unserem Garten die Ehre geben. Sie tragen Namen wie aus Opernprogrammen oder Romanen und benehmen sich auch so. Manche duften wie ein ganzes Boudoir, andere tun, als wären sie wild geboren – obwohl man genau weiß, dass da ein Züchter mit weißen Handschuhen im Spiel war. Sie werfen Blütenblätter wie Spitzenwäsche übers Beet, verblühen in Schönheit, tun so, als ginge sie das alles nichts an und wollen doch beachtet werden.

Und ich? Tue ihnen natürlich den Gefallen, nenne sie bei ihren illustren Namen, versenke mich täglich gierig in ihre Schönheit und bin rettungslos in sie verknallt.

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Roter Mohn